Melanie Wiora(geb. 1969)studierte Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe bei Professor Ulay und erhielt im Jahr 2005 ein DAAD-Stipendium für London. Die Fotoserie „Außen ist in mir" zeigt Portraits vor Stadt- und Industrielandschaften. Die Bilder sind auf wesentliche Elemente reduziert. Sie wirken klar und beinahe immateriell. Durch das bewusste Setzen von Schärfen und Unscharfen werden die Bildebenen miteinander verschränkt. Die Künstlerin setzt den Schwerpunkt auf die Gegenüberstellung von einzelnen
Elementen und um das Vernetzen von Ebenen.
Melanie Wiora porträtiert Gesichter, deren Augen in die Weite, ins Unendliche blicken. Sie zeigt sie nur in Fragmenten, überwiegend weich überzeichnet. Nur die eine oder andere Partie nimmt scharfe Konturen an, mal die Augen, dann die Lippen, mitunter die Brauen, mal mehr, mal weniger. Das Porträt steht im Dialog mit einem urbanen Fragment. Das können Hochhäuser sein, Hochspanungsleitungen, Brücken, Industriebauten. Auch sie sind verschwommen, damit nur angedeutet. Bis auf kleine, scharf konturierte Details.
Der Einsatz von Schärfen und Unschärfen sowie die Fragmentierung der Aufnahmen verbindet die beiden Bildelemente. Ansonsten ist ein Zusammenhang nicht erkennbar und auch nicht gewollt.