Susanna Heß beendete ihr Meisterschülerstudium bei Prof. Peter Redeker am Fachbereich Bildende Kunst der Fachhochschule Hannover im Jahr 2006.
In ihren jüngsten plastischen Arbeiten rückt Susanna Heß vor allem den Aspekt der strukturellen Veränderungen in den Vordergrund und entwickelt dafür abstrakte dreidimensionale Bildvorstellungen. Ihre mehrfarbigen Papier-Objekte basieren auf dem von dem amerikanischen Mathematiker Thomas Hull zur Veranschaulichung seiner Forschungen ausgetüftelten Origami-Modul, das die Künstlerin in großer Anzahl reproduziert und zu eigenen Clustern zusammenfügt.
„Item Mall“ ist ein Begriff aus der Welt des Online-Rollenspiels. Ein Item Mall ist ein virtueller Laden, in dem die Spieler mit virtuellem Geld die Gegenstände kaufen können, die sie für ihr Spiel benötigen. Susanna Hess hat sich selbst auch einige Zeit mit diesen Online-Rollenspielen beschäftigt und betreibt mit ihrem Kunstwerk Item Mall eine gewisse Entzauberung dieser bunten Online-Welt.
Sie entlarvt diese Parallelwelt als eine Wiederholung der vorhanden Ordnungssysteme und Rangordnungen. Bei genauerem Hinsehen bleibt von der virtuellen Welt nichts weiter übrig als ein Pixelhaufen, der keinen Wert hat, führte Hess aus. „Die Künstlerin holt die Formsprache der zweidimensionalen Computerspiele wieder in die dreidimensionale Welt zurück“, ergänzte Gerda Pohlmann, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Junge Kunst.
Susanna Hess wurde 1980 geboren. Sie beendete ihr Meisterschülerstudium bei Professor Peter Redeker am Fachbereich Bildende Kunst der Fachhochschule Hannover im Jahr 2006. Ihre Abschlussarbeit „Traumfänger“ fertigte sie an der Hiroshima City University an, an der sie die letzten sechs Monate ihres Studiums verbrachte.
Auch diese Arbeit ist in der Ausstellung zu sehen. Es handelt sich um ein Papier-Objekt, das aus Origamipapier aus Deutschland und Japan besteht. Es basiert auf einem vom Mathematiker Thomas Hull zur Veranschaulichung seiner Forschungen ausgetüftelten Origami-Modell. Pohlmann begeistert besonders die Ambivalenz, die diese Arbeit ausstrahlt. Zum einen ist ein fließendes und spielerisches Moment zu sehen, das aber auf der anderen Seite auf wissenschaftlichen Forschungen basiert. (Quelle: Wolfsburger Nachrichten vom 20.1.2008)