In einer Gesellschaft der Zukunft, nach dem Kollaps der Natur, verkauft eine Organisation namens alpha sooth exklusive Anwendungen und Produkte an die Mitglieder Ihres Clubs. Dazu gehören heilende Klangwellen und mit Gesteinsmehl versetztes und beschalltes Wasser aus einer Quelle unbekannten Ursprungs.
Das Resort befindet sich in den Innenräumen eines Wolkenkratzers einer Megacity und vermischt in seiner Gestaltung Elemente längst vergangener Natur- und Kulturlandschaften. Diese Sehnsuchtsorte finden sich in Form zahlreicher Zitate in den Räumen und Objekten wieder. So etwa in drei tiefschwarzen Steinen, die in einem Raum verteilt sind, dessen Boden an ein ausgetrocknetes Flussbett erinnert. Die Steine selbst sind Klangkörper, die Schallwellen als Vibration auf die Körper in ihrem Wirkungskreis übertragen.
In einem weiteren Raum befindet sich die Quelle. Ihre Form ähnelt erstarrtem Lavagestein, durch dessen Landschaft ein kleiner, aber unaufhörlicher Strom fließt. Die in einem rechteckigen Stahlrahmen eingefasste Miniaturlandschaft lässt an Zengärten denken und kann von einer ihr gegenüber platzierten Bank betrachtet werden. Hier steht auch eine Kühlvitrine, die die mit dem trüben Heilwasser befüllten Flaschen für die Clubmitglieder bereit hält. Auf den Flaschen kann man das Logo der Firma deutlich erkennen. Wenn man genau hinschaut, begegnet es einem an vielen Stellen wieder: eingeprägt auf der Sitzfläche der Bank, in der Oberfläche der klingenden Steine und schemenhaft eingebettet in die Landschaftsmotive auf den Plakaten im Flur, der die beiden Räume verbindet…
Christian Holl und Lea Schürmann leben und arbeiten in Hannover (DE). Beide haben das Studium der Freien Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig absolviert. Sie teilen sich ein Atelier und haben in der Vergangenheit bereits mehrfach kooperiert, so etwa für die Ausstellung A Fragment of Eden der Kestnergesellschaft Hannover (2022), oder für die Ausstellung Backyard Planitia im Konnektor - Forum für Künste (2023, gemeinsam mit Gregor Kieseritzky). Sowohl in ihrer gemeinsamen Arbeit als auch in Soloprojekten interessieren Sie sich für Science Fiction als Form der Erzählung, um über gegenwärtige Zustände und mögliche zukünftige Entwicklungen zu reflektieren. Wiederkehrende Themenschwerpunkte sind unter anderem das Verhältnis von Menschen zu Nicht-Menschen und spezifische Formen der Bewältigung in Krisensituationen.
Der Hannoveraner Künstler Gregor Kieseritzky hat für alpha sooth das Sounddesign entwickelt, für das er sich unter anderem mit angeblich heilenden Frequenzen von Schallwellen beschäftigt hat.