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Nora Lube

Blank spaces in embodied tales

24.8.24 – 22.11.24

In den Arbeiten Nora Lubes überlagern sich unterschiedliche Räume und Zeiten manifestiert in Körpern. Lube beschäftigt sich mit dem Wissen dieser Körper, das nicht nur in menschlicher Physis, sondern generell in Materie, die uns umgibt, gebunden ist. Der vereinende, post-materielle Blick auf Mensch und Umgebung, entpuppt unter anderem auch die Unmöglichkeit dieser Trennung.
Lube liest an den gefundenen Körpern die Spuren gesellschaftlicher Einschreibungen ab. Sorgen, Arbeit, Glück, Trauer und Leid werden sichtbar als Einschreibung in uns, von der Oberfläche nach innen. Der Körper als zu entdeckende Geschichte. Folgen wir Lube, so sehen wir die Straßen als Haut, Bäume als Bindegewebe, Werkzeuge vielleicht als Enzyme, oder Menschen als Strom des Nervensystems.
Diese Geschichten werden schließlich in der Multitude ihrer Spuren zu einem vielschichtigen, phänomenologischen Kanon. In Lubes Arbeiten lassen sich Elemente des kapitalistischen Zerstörungsnarrativ ablesen, die besprochene Verwerfung einer Grenze zwischen Mensch & Natur, die Geschichten vorheriger AkteurInnen, ebenso wie Lubes autobiografische Geschichte — wie Sedimente nach einem Erdrutsch eröffnet sich eine Ver mengung historischer Einschreibungen, sprachlicher Überreste, vermeintlicher Erinnerungen und Fossilien aus ökonomischen und organischen Landschaften, deren Deutung stets auf ihre Lesenden zurückweist.
»blank spaces in embodied tales« ist Lubes erste institutionelle Einzelausstellung in einem deutschen Kunstverein. Bei Junge Kunst e.V. in Wolfsburg zeigt die Künstlerin aktuelle Arbeiten.
Nora Lube, (*1989 in Seeheim-Jungheim), studierte Modedesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und absolvierte im Jahr 2023 ihr Diplom der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in der Bildhauereiklasse von Thomas Rentmeister.
Ihre Arbeiten wurden u.a. im Museum Kesselhaus Herzberge Berlin, KÖ20 Hannover, Prima Kunst e.V. (Stadtgalerie Kiel), und in der Galerie Nina Mielcarczyk in Leipzig gezeigt. Nora Lube wurde mit dem Residenzstipendium des Künstlerhauses Meinersen, der Projektförderung der Alexander Tutsek Stiftung und dem Deutschlandstipendium der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ausgezeichnet. Die Künstlerin lebt und arbeitet derzeit in Meinersen.